Das Eurasische Eichhörnchen

Eichhörnchen auf Futterautomat

Populärstes Nagetier?

Das Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) ist ein Nagetier mit einem roten oder dunkelbraunen Fell und buschigen Schwanz. Am Bauch ist sein Fell weiß. Das Winterfell ist dunkler und grauer als das Sommerfell. Die Augen sind ausdruckvoll groß. An den Ohren befindet sich ein Haarbüschel. Sowohl die vier Zehen an den Vorderfüßen als auch die fünf Zehen an den Hinterfüßen besitzen scharfe Nägel. Eichhörnchen sind vor allem am frühen Morgen und Nachmittag aktiv. Sie können gut springen und klettern und bewegen sich sehr geschickt zwischen Bäumen und Ästen. Der Schwanz dient als Gleichgewichtsorgan.

Steckbrief des Eichhörnchens

Unsere Bestseller für Eichhörnchen

Fressendes Eichhörnchen

Possierlicher, akrobatischer Baumbewohner

Eichhörnchen sind agile Baumbewohner, die sich in den Wipfeln auf geradezu akrobatische Weise bewegen. Hierbei hilft ihnen ihr buschiger Schwanz, der als Steuerorgan, Balancierhilfe, Fallschirm oder auch als Schutz vor Hitze und Kälte dienen kann. Auch auf dem Waldboden sind die possierlichen, flinken Kletterer unterwegs. Hier werden Futtervorräte für den Winter versteckt, die das Eichhörnchen durch seinen fein ausgeprägten Geruchssinn später problemlos wieder findet. Im Gegensatz zu vielen anderen Nagetieren sind Eichhörnchen tagaktiv, so dass man ihr Verhalten und ihre Aktivitäten gut beobachten kann. In den Sommermonaten sind sie insbesondere am frühen Morgen und gegen Abend sehr beschäftigt, in der Mittagszeit dagegen machen sie ausgiebig „Siesta“.

Charakteristische Merkmale des Eichhörnchens

Größe

40 bis 64 cm einschließlich Schwanz. Männchen und Weibchen haben die gleiche Größe. Eichhörnchen

Gewicht

Bis 1350 g

Habitat

Sciurus vulgaris ist in Europa und Nordasien heimisch. Es lebt in Laub-, Nadel- und Mischwäldern, aber auch in baumreichen Gärten, Parkanlagen, Wallhecken, die sich in Waldnähe befinden. Vorzugsweise halten sie sich in alten Waldbeständen (Nadelbäume älter als 20 Jahre und Laubbäume älter als 40-80 Jahre) auf, da es dort mehr Nahrung und Nistgelegenheiten gibt.

Nest

Es werden immer mehrere Nester angelegt, die in Astgabeln eng am Baumstamm aus Zweigen gebaut und mit Gras, Moos, Bast, etc. von innen ausgekleidet werden. Die Nester (Kobel) unterteilen sich in ein Hauptnest und mehrere Nebennester und haben eine durchschnittliche Größe von 30 bis 50 cm. Eichhörnchen benutzen auch Nistkästen, die von Menschen aufgestellt wurden. Sehen Sie sich unser Eichhörnchen-Wohnhaus an.

Fortpflanzung

Zweimal jährlich: Januar-März und Mai-Juni. Das Weibchen ist ca. 46 Tage trächtig. Pro Wurf werden ein bis sechs Junge geboren. Sie werden etwa sechs bis neun Wochen von der Mutter gesäugt und verlassen ungefähr nach zwölf Wochen das Nest. Mehr Infos zur Paarung in den Eichhörnchen-FAQs unter Frage 6.

Nahrung

Eicheln, Nüsse, Tannenzapfen, Kerne und Bucheckern. Als zusätzliche Nahrungsquelle dienen (abhängig von der Jahreszeit) Knospen, Blätter, Beeren, Pilze, Raupen, Vogeleier und Jungvögel. Mehr zum Speiseplan der Nager in den FAQs unter Frage 5. Vivara bietet spezielles Eichhörnchen-Futter im Onlineshop an.

Weitere Eigenschaften des Eichhörnchens

  • Es ist eines der bekanntesten Nagetiere.
  • Es hält keinen Winterschlaf sondern Winterruhe, ist also nur weniger aktiv.
  • Sein Bestand wird durch die aus Nordamerika stammenden Grauhörnchen bedroht. Sie wurden Ende des 19. Jahrhunderts unter anderem in Großbritannien angesiedelt. Grauhörnchen übertragen den für Eichhörnchen tödlichen Parapoxvirus, sind aber selbst immun dagegen.
  • Es ist Einzelgänger und hat einen eigenen Lebensraum, in dem es Futter sucht.
  • Es kann für viel Ärger sorgen, wenn es an Vogelfuttersystemen frisst und diese kaputt macht. Eine praktische Lösung hierfür ist das Aufhängen von speziellen Eichhörnchen-Futterautomaten.
  • Im Sommer und Herbst ist es am aktivsten, da es einen Futtervorrat für den Winter anlegt.
  • Da es vergessen kann, wo es sein Futter versteckt hat, sorgt es dafür, dass Baumsaaten verteilt werden.

Eichhörnchen-Futterplatz zum Selberbauen


Sieben häufig gestellte Fragen über Eichhörnchen

  1. Wie kann ich Eichhörnchen helfen?

    Bieten Sie den Tieren geeignetes Futter an. Siehe Frage 5: Was fressen Eichhörnchen?

    Bieten Sie ihnen Unterschlupf, der im Winter und im Frühjahr genutzt werden kann. Näheres dazu unter Frage 3. Eichhörnchen-Wohnhäuser gibt es im Fachhandel, z.B. bei Vivara.

    Beiseitigen Sie - wenn möglich - potenzielle Gefahren für das Eichhörnchen (Fallgruben etc.). Mehr hierzu unter Frage 7.

  2. Worauf sollte ich bei Eichhörnchen-Futterplätzen achten?

    Eichhörnchen-Futterstellen sollten in mindestens zwei Metern Höhe eingerichtet werden, sodass die Tiere sicher fressen können.

  3. Worauf sollte ich beim Anbringen eines Eichhörnchen-Wohnhauses achten?

    Ein Eichhörnchenhaus sollte an einem Baum in mindestens drei Metern Höhe aufgehängt werden, besser vier Meter oder höher. Sein Eingang sollte nicht in Richtung Südwesten oder Westen zeigen. Über etwas Stroh oder Heu als Polster freuen sich die Tiere.

  4. Halten Eichhörnchen Winterschlaf?

    Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf. Allerdings sind sie in den Wintermonaten nur wenige Stunden am Tag aktiv. Die übrige Zeit ruhen sie sich aus oder schlafen in ihrem Nest. Im frühen Herbst beginnen sie, sich auf den Winter vorzubereiten. In dieser Zeit fressen sie besonders viel, um eine Fettreserve aufzubauen. Außerdem legen sie Futtervorräte an, indem sie gesammelte Nüsse oder Kerne an sicheren Stellen verstecken, z.B. im Boden, in hohlen Bäumen oder in Baumritzen. Allerdings kann es vorkommen, dass sie diese - trotz guten Geruchssinns – nicht mehr wiederfinden, sodass auch in kargen Zeiten noch neues Futter gesucht werden muss.

  5. Was fressen Eichhörnchen?

    Walnüsse, Haselnüsse, Eicheln, Kastanien, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Bucheckern gehören zu den bevorzugten Speisen des Eichhörnchens. Auch ungesalzene Erdnüsse können Sie anbieten. Im Fachhandel gibt es spezielle auf die Vorlieben von Eichhörnchen abgestimmte Futtermischungen. Zusätzlich bietet sich an, kleine Stücke von Äpfeln, Gurken, Mais oder Möhren zu servieren. Dies sollte allerdings getrennt von Nüssen und anderen Futtermitteln geschehen, um eine Schimmelbildung zu vermeiden. Sollten Sie mehrere Eichhörnchen beobachten können, ist es durchaus sinnvoll, auch mehrere Futterstellen aufzustellen. So verhindern Sie Streitereien um das Futter. Die akrobatischen Nager bedienen sich auch gerne an Vogelfutterstellen und nicht zuletzt gehören auch Jungvögel und Vogeleier zu ihrem Speiseplan.

  6. Wann paaren sich Eichhörnchen?

    Zweimal im Jahr widmen sich Eichhörnchen der Fortpflanzung: von Dezember bis Februar, und zu Mai/Juni. Ist das Nahrungsangebot zu gering, lassen die Weibchen die erste Fortpflanzungsperiode oft ausfallen. In der fünf- bis sechswöchigen Tragzeit baut das Weibchen ein stabiles „Wochenbett“. Bei der Geburt sind die zwei bis sechs Jungen noch nackt und blind, doch schon innerhalb von drei Wochen sind sie behaart. Und nach vier Wochen öffnen sie die Augen. Ungefähr zehn Wochen lang säugt die Eichhörnchen-Mama den Nachwuchs. Danach sind sie recht schnell selbstständig und werden von der Mutter fortgejagt. Eichhörnchen können ungefähr sieben Jahre alt werden, doch meistens sterben sie früher. Nur ein Viertel der Jungen überlebt das erste Lebensjahr, und nur ein Prozent aller Eichhörnchen wird fünf Jahre alt oder älter (Quelle: Zoogdiervereniging Niederlande).

  7. Wie beseitige ich Gefahren für Eichhörnchen?

    Auch wenn Eichhörnchen geschickte Kletterer sind, so kann der ein oder andere Garten Gefahren für sie aufweisen. Dichten Sie tiefe Gruben, Wasserbecken, Pools und Regentonnen so gut wie möglich ab. Sollte dies nicht möglich sein, sorgen Sie dafür, dass dort Hilfen angebracht werden, die als eine Art Leiter dienen und den Eichhörnchen das Hinausklettern ermöglichen. Stellen Sie das Futter nicht dort auf, wo Katzen leichte Beute haben. Ein Ort, an dem sie sich nicht einfach anschleichen und mit einem Sprung das Futter erreichen können, ist hier besser geeignet. Auch Fluchtmöglichkeiten für das Eichhörnchen, z.B. ein höherer Baum, sollten idealerweise vorhanden sein.


Alle Eichhörnchen-Produkte ansehen

Eichhörnchen mit Walnuss

Eichhörnchen brauchen unsere Hilfe

Wichtig ist vor allem, wenn wir unsere Gärten viel natürlicher gestalten und von Einheitsrasen und Atlaszedern absehen, dafür aber Blumenwiesen und Benjes-Hecken anlegen und viel Wildsträucher pflanzen. Haselnusssträucher und Walnussbäume wären somit eine große Bereicherung eines natürlichen Bauerngartens. Je vielfältiger dieser mit einheimischen Gehölzen ausgestattet ist und sich dazwischen Blumenwiesen finden, desto mehr Tiere siedeln sich an.

Wir haben es also selbst in der Hand, einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und zum Artenschutz durch natürliche Gartengestaltung und sinnvolles Füttern zu leisten. Es ist ein voller Genuss, wenn man die vielen Organismen nebeneinander hautnah erleben und studieren kann, denn es gibt immer wieder nette Überraschungen. Helfen Sie also dem Eichhörnchen, wenn Sie merken, dass Nahrungsknappheit herrscht, denn grundsätzlich profitieren auch viele andere Arten von unserer Unterstützung.

Prof. Dr. Martin Kraft (MIO – Marburger Institut für Ornithologie und Ökologie)

Video: Ein Eichhörnchen am Futterautomat