Die anhaltende Trockenheit führt zu Problemen

(Foto aufgenommen auf dem Vivara-Gelände am 17.08.18, als es gerade ein wenig geregnet hatte. Man sieht deutlich die Blattverfärbung sowie die abgefallenen Früchte)

In Deutschland und Österreich leiden Pflanzen unter der starken Hitze und Trockenheit der vergangenen Wochen. So zeigt sich die Natur nicht mehr, wie wir es von ihr gewohnt sind.

Bäume werfen Blätter und Früchte ab

Gerade bei den Bäumen sind die Folgen der Trockenheit deutlich – die Blätter sind braun verfärbt, fallen ab oder liegen bereits am Boden. Auch Früchte werden bereits viele Monate zu früh abgeworfen. Der Grund ist simpel: Mit diesen Mitteln versuchen die Bäume, sich vor dem Austrocknen zu schützen. Denn durch das Abwerfen von Blättern und Früchten wird weniger Wasser bzw. Feuchtigkeit verbraucht. Dies betrifft jedoch nicht nur junge Bäume, deren Wurzeln noch nicht so tief liegen, sondern auch ältere Bäume, da deren großes Blatt- oder Nadelwerk viel Wasser benötigt. Aufgrund dieser Schutzmaßnahmen wirken viele Parks und Wälder beinahe herbstlich.

Ein Indikator dafür, wie viele Blätter abgeworfen werden, wird von WetterOnline gegeben. So wird berichtet, dass die Stadt Frankfurt in den letzten Wochen mehr als 150 Tonnen Laub eingesammelt hat – diese Menge ist normalerweise im Oktober vorzufinden. In vielen Städten wird dazu aufgerufen, Bäume zu gießen.

Konsequenzen für Wildtiere

Einige Konsequenzen der Hitze scheinen auf der Hand zu liegen - wie weniger Ernteerträge in der Agrarwirtschaft. Aber diese Entwicklung hat selbstverständlich auch Konsequenzen für viele Wildtiere. Tiere, die auf die Früchte der Bäume – wie beispielsweise Beeren, Bucheckern und Eicheln – angewiesen sind, werden weniger natürliche Nahrungsquellen vorfinden, da die Früchte bereits zu früh abgeworfen wurden und somit nicht mehr zur Verfügung stehen. So werden Insekten, die sich von Nektar ernähren, weitere Wege hinter sich legen müssen, um in Dörfern und Städten intakte Beerensträucher oder Sommerflieder aufsuchen zu können - denn viele Blumen sind ausgetrocknet und/ oder produzieren keinen Nektar mehr. Auch für Wildvögel hat die Trockenheit Konsequenzen. Nun können sie noch Insekten finden, von denen sie sich ernähren können. Aber Vögel, die im Herbst und Winter auf Bucheckern (z.B. Finken, Sumpfmeise), Eicheln (z.B. Eichelhäher) oder Beeren (z.B. Amsel, Drosseln) angewiesen sind, werden Schwierigkeiten bei der Nahrungsbeschaffung haben. Dasselbe gilt auch für Kleinsäugetiere, wie Mäuse und Eichhörnchen, die sich im Winter ebenfalls von Eicheln und co. ernähren. Singdrosseln und Igel haben es bereits jetzt schon schwer, denn sie ernähren sich auch von Schnecken und Regenwürmern, welche durch die lange Hitze schwer aufzutreiben sind. Gerade bei den Igeln kann dies schwere Konsequenzen für den Nachwuchs haben, denn ihre Paarungszeit erstreckt sich bis Mitte August - somit müssen sowohl die adulten als auch die Jungtiere mit ausreichend Nahrung versorgt werden.

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