Webcam-Blog: Seeadler

2021

Deutliche Fortschritte- 20/04/2021

Sonntag, 18. April: Am frühem Morgen meldet sich das 1. Küken beim Seeadler. Leider ist es nicht sichtbar, aber dafür doch deutlich zu hören, wie im Video festgehalten:

 
 
Montag, 19. April: Das 2. Küken ist schon geschlüpft. Hier im Video ist die Fütterung zu sehen. Wenn man gut hinguckt, sieht man die beiden Köpfchen...

Wachsamkeit erforderlich- 30/03/2021

Die Seeadler bewachen ihr Nest rund um die Uhr und sind immer auf der Hut vor Störenfrieden. Diesmal war es eine Krähe, die verjagt wurde. Auch ein Storch hat kurz das Nest angesteuert.

Aktueller Stand- 24/03/2021

In diesem Jahr gibt es wieder ein enorm großes Nest vom Seeadler. Voriges Jahr gab es auch bereits ein Seeadler-Nest, das aber von anderen Bewohnern (Habicht und Nilgans) eingenommen wurde. So war letztendlich nicht der Seeadler bei der Webcam zu sehen.

Auch dieses Jahr wurde das Seeadler-Paar anfangs gestört, dieses Mal von Aaskrähen, aber es hat sich nicht verjagen lassen und hat das Nest nicht verlassen.

Eier?

Inzwischen haben sie mindestens schon ein Ei, das am 11. März gelegt wurde. Ein 2. Ei gibt es wahrscheinlich auch schon, aber das ist leider nicht mit Sicherheit zu sagen, da Eier in einem solch hohen Nest unheimlich schwer auszumachen sind.

Leichte Unruhen

In der Nacht vom 15. auf den 16. März gab es Unruhe im Nest. Das Weibchen wurde durch einen Steinmarder aufgeschrocken, der plötzlich am Nestrand aufgetaucht war. Etwas ähnliches war im vergangenen Jahr bei den Nilgänsen zu beobachten. Aber zum Glück hatte der Steinmarder keine Chance, das Ei zu stehlen.

Der Seeadler - 23/03/2021

Wir freuen uns, in diesem Jahr eine ganz neue Webcam präsentieren zu können!

Der Seeadler hat in Deutschland ein Auf und Ab erlebt – während der Bestand in den Sechzigern stark dezimiert war, haben unter anderem das Verbot des Insektizids DDT und der Schutz der Greifvögel dazu beigetragen, dass der Bestand wieder zugenommen hat und es wieder mehrere hundert Brutpaare gibt (laut dem NABU über 700 Paare, Herbst 2017).

Seeadler gehören mit einer Größe von 74-92 cm und einer Spannweite von 193-244 cm zu den größten Greifvögeln Mitteleuropas. Hierbei sind die Weibchen deutlich grösser und schwerer als die Männchen. Ihr Lebensraum ist an das Vorhandensein großer Gewässer gebunden, sodass man sie an Küsten, großen Seen und Flüssen beobachten kann.

Dir Brutzeit der Seeadler beginnt in Deutschland zwischen Mitte Februar und Mitte März. Ein durchschnittliches Gelege besteht aus zwei Eiern, welche ca. 38 Tage ausgebrütet werden. Das Ausbrüten beginnt direkt nach Legen des ersten Eis. Nach durchschnittlich 70 Tagen erreichen die Jungvögel das Ästlingstadium und sind flugfähig. Es kann mitunter jedoch auch 80 bis 90 Tage dauern, bis dieses Stadium erreich ist. Im Ästlingstadium werden die Jungvögel noch weiter von den Eltern gefüttert.

An für sich sind Seeadler territorial, können in sehr reichen Gebieten jedoch überraschend dicht nebeneinander brüten. Ihr Nest, auch Horst genannt, besteht aus Ästen (später wird es mit weichem Material, wie Gras und Moos ausgekleidet) und weist eine beachtliche Größe auf. So können neue Horste einen Durchmesser von bis zu anderthalb Metern erreichen, während ältere Nester einen Durchmesser von bis zu zwei Metern aufweisen können. Die Höhe kann 50-80 cm (neue Horste) und stattliche 3-5 Metern (alte Horste) erreichen.

Die Nahrungsquelle der Seeadler ist Fisch, aber auch diverse Wasservögel, wie Enten und junge Gänse. Seltener werden kleine Säugetiere, wie Hasen, erbeutet. Auch Aas, wie beispielsweise geschossenes Wild, Fischabfälle o.ä., dient ihnen als Nahrung.

Die Webcam befindet sich im niederländischen Nationalpark „De Alde Feanen“, ein großes Torfmoor-Naturgebiet von circa 2140 ha. Das Gebiet umfasst ungefähr 400 verschiedene Pflanzenarten sowie diverse Brutvögel. Im März 2017 wurde dort zum ersten Mal beobachtet, wie ein Seeadler-Paar dort erfolgreich gebrütet hat (es wurden öfters Seeadler im Gebiet gesichtet, jedoch ohne Brutambitionen). Auch dieses Jahr dient das Naturgebiet als Brutplatz.