Nistkasten aufhängen - wie und wo?

Tipps zum Aufhängen von Nistkästen

Möchten Sie überprüfen, ob Ihr Garten oder Balkon einen geeigneten Ort für einen Nistkasten darstellt? Oder haben Sie schon einen Nistkasten gekauft, wissen aber nicht genau, wo dieser aufgehängt werden sollte? Diese Tipps helfen Ihnen dabei, den richtigen Ort für Ihren Nistkasten zu finden, sodass dieser hoffentlich schnell von den Vögeln angenommen und bewohnt wird.

Video: Tipps zur Verwendung von Nistkästen mit Kalle von "Ornithologie für Anfänger"

Tipps für die Platzierung und Ausrichtung von Nistkästen:

  • Wichtig ist, dass Sie einen ruhigen Ort wählen, der für Katzen und andere Nesträuber nur schwer zugänglich ist. Mindesthöhe hierbei ist 1,5 bis 2 Meter.
  • Achten Sie darauf, dass der Nistkasten an wind-, regen- und sonnengeschützter Stelle angebracht wird. Richten Sie hierbei die Einflugöffnung möglichst nach Osten oder Südosten aus - vermeiden Sie auf jeden Fall eine Ausrichtung nach Westen (Wetterseite) und nach Süden, damit der Nistkasten nicht in der vollen Sonne hängt.
  • Wenn Sie Ihren Nistkasten in der Nähe von Gebüschen aufhängen, helfen Sie jungen Vögeln, wenn diese ihre ersten Flugversuche machen. Äste und Zweige bieten gute Start- und Landemöglichkeiten und Laub bietet guten Schutz. Achten Sie jedoch darauf, dass ein von Hindernissen freier Anflug gewährleistet ist.
  • Nistkästen mit offenen Fronten (Halbhöhlen, halboffene Nistkästen) bieten weniger Schutz als geschlossene Nistkästen und sollten deshalb geschützt aufgehängt werden, um vor Räubern sicher zu sein. Kletterpflanzen, welche die Nistkästen teilweise bedecken, sind hierfür ideal.
  • Die Anzahl der Kästen, die Sie aufhängen sollten, ist in erster Linie vom vorhandenen Futterangebot abhängig: Falls in Ihrem Garten ausreichend Nahrung, Wasser und reichlich Schutz und Deckung vorhanden sind, können Sie mehrere Nistkästen aufhängen. Achten Sie jedoch darauf, was für Vogelarten Ihren Garten besuchen, denn manche Arten brauchen mehr Abstand zueinander:
    • Hängen Sie für sogenannte Kolonienbrüter, wie Mehlschwalben, Haussperlinge, Stare und Mauersegler, mehrere Nistkästen nebeneinander auf.
  • Positionieren Sie die Nistkästen nicht zu dicht beieinander. Nistkästen für verschiedene Vogelarten, zum Beispiel Blaumeise und Kohlmeise, müssen einen Abstand von minimal drei Meter haben. Nistkästen vom selben Typ sollten in mindestens 10 Meter Abstand voneinander aufgehängt werden. Der Grund ist, dass viele Vogelarten während der Brutzeit ein festes Territorium haben, dass sie gegen Eindringlinge verteidigen. Mit dem richtigen Abstand zwischen den Nistkästen vermeiden Sie Konflikte.
  • Zur Befestigung an einem Baumstamm benutzen Sie am besten einen Aluminium-Nagel. Somit wird verhindert, dass der Baum Schäden davonträgt.
  • Füllen Sie den Nistkasten nicht mit Nistmaterial, wie Stroh oder Sägemehl. Die Vögel bauen sich selbst ihr Nest im Nistasten und verwenden hierbei unterschiedliche Materialien und Baumethoden.
  • Sollte der Nistkasten zwei Brutsaisons lang unbewohnt bleiben, hängen Sie ihn an einen anderen geeigneten Platz.

Suchen Sie noch einen passenden Nistkasten? Unsere Tipps zur Auswahl von Nistkästen helfen Ihnen bei der Wahl und geben eine Übersicht der unterschiedlichen Vogelarten und ihren bevorzugten Nistkästen.

Nistkästen

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Wann sollte man einen Nistkasten am besten aufhängen?

Es ist allseits bekannt, dass die Brutzeit der Gartenvögel in den Frühlingsmonaten stattfindet – jedoch ist dies nicht der einzige Zeitpunkt, an dem das Aufhängen eines Nistkastens sinnvoll ist. Denn auch im Herbst und Winter brauchen diese Tiere einen Unterschlupf.

Gerade in diesen Monaten können Sie Ihren Gartenvögeln helfen, indem Sie einen oder mehrere Nistkästen aufhängen. Denn damit bieten Sie den Vögeln Schutz vor Regen und ein behagliches Plätzchen in kalten Winternächten. Doch nicht nur das unwirtliche Wetter ist ein Grund, gerade im Herbst Nistkästen aufzuhängen: Die Gartenvögel lernen in dieser Zeit auch die Nisthöhlen der Umgebung kennen. Und viele Vögel kehren zur Familiengründung im Frühjahr gern an das Plätzchen zurück, in dem sie im Winter Unterschlupf gefunden haben. Wenn Sie also bereits im Herbst ein paar Nistkästen in Ihrem Garten aufhängen, ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass diese im Frühjahr bewohnt werden.

Einige Vogelarten fangen schon sehr früh mit dem Brüten an, zum Beispiel der Waldkauz. Hängen Sie daher für diese Vögel spätestens Ende Dezember einen Nistkasten auf.

Informationen zur Reinigung von Nistkasten finden Sie hier.